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Wie geht es weiter mit der Ausbildung von Pflegelehrer:innen?

Das Bild zeigt die Mitglieder der QPLN

Die Qualitätsinitiative Pflegelehrkräftebildung Niedersachsen (QPLN) bringt alle an einen Tisch und sucht gemeinsam Antworten

Es gibt zu wenig Pflegefachpersonen und auch Lehrpersonal, welches diese ausbildet ist rar gesät – die Anzahl von Absolvent:innen, die in den Vorbereitungsdienst gehen, sinkt stetig. Aus diesem Grund wurde im Juni 2023 die QPLN in Hannover ins Leben gerufen. Vertreter:innen vom Institut für Gesundheitsforschung und Bildung sowie der Hochschule Hannover gehen dabei mit Mitgliedern der verschiedenen Studienseminare in Niedersachsen in den Austausch, identifizieren Probleme und erörtern Fragestellungen mit dem Ziel die Ausbildung von Pflegelehrer:innen zu verbessern und zukunftsfähig zu machen.

Es gibt beispielsweise immer wieder Diskussionen, ob der Vorbereitungsdienst verkürzt oder abgeschafft werden sollte und ob die benötigten Praxisphasen nicht auch im Studium stattfinden könnten. Gleichzeitig erklärt Herr Harms von Studienseminar Hannover, dass viele beim Übergang vom Master-Abschluss ins Referendariat einen „Praxisschock“ erleiden – der Vorbereitungsdienst also ein wichtiger Schritt ist, um gut in der Berufspraxis anzukommen. Diese Sichtweise untermauert auch eine von der GEW (Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft Niedersachsen) durchgeführte Studie, aus der hervorgeht, dass sich 84 % der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst zu wenig auf die Praxis vorbereitet fühlen. Hier könnte durch eine engere Zusammenarbeit mit der Universität besser auf das Unterrichten vorbereitet werden, zum Beispiel durch Praxistage, Coaching oder Mentoringprogramme. Seitens der Studierenden sind es häufig Fragen nach der Finanzierung des Studiums, gerade weil eine abgeschlossene Berufsausbildung Voraussetzung für das Lehramtstudium ist, Studienanfänger:innen also schon etwas älter sind. Viele unterrichten bereits während des Studiums, ließen sich solche Praxiszeiten eventuell anrechnen? So entsteht durch Qualitätsoffensive ein gewinnbringender Austausch der verschiedenen Beteiligten an der Pflegelehrerausbildung. Auch die Schulleitungen sollen in einem nächsten Schritt mit an Bord geholt werden.

Ebenso wurde die Frage erörtert, ob die Art des Studiums noch angemessen ist oder es duale, berufsbegleitende, Teilzeitmodelle braucht. Auch die Versuche der Politik wie das Pflegestudiumstärkungsgesetz oder der Ansatz Pflege als Heilberuf zu definieren werden von dieser Offensive diskutiert und die erarbeiteten Ergebnisse sollen in einem Positionspapier zusammengefasst werden. In diesem Zusammenhang berichtete Herr Nakamura vom Zentrum für Lehrerbildung (ZLB), auch Mitglied im Niedersächsischen Verbund zur Lehrkräftebildung von seiner Arbeit. Auch hier wird wie an vielen anderen Stellen in der politischen Diskussion deutlich, dass die Pflege(lehrerausbildung) leider nur eine schwache Lobby hat, was die QPLN ändern will.

Wie man gemeinsam an einem Strang ziehen und für die Interessen dieser wichtigen Berufsausbildung eintreten kann, wird nun in regelmäßigen Treffen erarbeitet. Denn alle haben ein gemeinsames Ziel: gut ausgebildete und auf alle Unwägbarkeiten vorbereitete Lehrkräfte in die Berufswelt zu entlassen und die Zukunft guter Pflege zu sichern.

Weitere Informationen:

https://www.gew-nds.de/presse/detailseite/gew-umfrage-lehrkraefte-erleiden-praxisschock-im-referendariat-hoechststand-11000-schulbeschaeftigte-fehlen-inzwischen-1

https://www.verbund-lehrkraeftebildung-niedersachsen.de/index.php?s=mitglieder_2

https://www.uni-osnabrueck.de/studium/im-studium/veranstaltungssuche/details/?no_cache=1&target=15249&source=14774&module=TemplatePersondetails&config_id=182d4abe417c9851aacad4acd6e0df1b&range_id=studip&username=ynakamur

https://www.seminar-h-lbs.de/news/qualitaetsinitiative-pflegelehrkraeftebildung-niedersachsen-qpln-gegruendet.html

file:///C:/Users/Pflegewissenschaft/Downloads/2023_Ausbildungsregionen_Internet.pdf